syrenka

Tutaj kierujcie pytania do mnie, na które postaram się odpowiedzieć w miarę możliwości.

syrenka

Postprzez nat Wt, 15.12.2009 12:49

Pani Krystyno,

chciałaby Pani być Syrenką?

Obrazek

Takiej roli chyba jeszcze Pani nie grała ;)

Życzę, by ten ostatni miesiąc przed narodzinami drugiego teatralnego dziecka przebiegał możliwie najspokojniej i bez niemiłych niespodzianek.
Do mety niedaleko, a na niej czekają Duma, Radość i Satysfakcja (przypuszczalnie). Oby pojawił się też Urlop ;)
Pozdrawiam serdecznie przedświątecznie.

Natalia

P.S.1.
Janda, Pszoniak i Fronczewski w filmie o tragedii grudnia '70, stopklatka.pl

P.S.2
Oto jak z biegiem dnia ewoluuje mój list... Kolejny aneks.
Oto na co trafiłam dzisiaj, szukając czegoś zupełnie innego. Do teraz się dziwię temu zbiegowi okoliczności i pomyślałam, że ... Że może to będzie miłe przypomnienie.

Laudatio Krystyna Janda anlässlich der Verleihung der Karlsmedaille in Aachen am 11. Mai 2006 von Michael Schmid-Ospach

Liebe Krystyna Janda, sehr geehrte Damen und Herren,

Ihnen, Krystyna Janda, haben wir in jüngster Zeit einbesonderes Film- und Literaturerlebnis zu verdanken.

Wenn man ein gutes Buch gelesen hat, sind einem dieRomanhelden oft so vertraut, als würden sie gleich nebenan, mindestens in derselben Straße, wohnen. Mankennt sich mit dem einen entscheidenden Unterschied: Man weiß viel, viel mehr über seine Buchbekannten alsüber seine wirklichen Nachbarn. Man kennt ihre Sehnsüchte, ihre Qualitäten, ihre Fehler und sogar ihregeheimsten Wünsche. Man hat sich tagelang, manchmalsogar wochenlang mit ihnen beschäftigt, bis man dasBuch nach der letzten Seite endlich aus der Hand legtund selbst danach – zumindest gilt das für die gutenBücher – ist man sie nie ganz los. Sie begleiten einenwie gute Freunde ein Leben lang und auch, wenn man siefür ein paar Jahre aus den Augen verliert, bleiben sieim Hintergrund immer präsent.

Bei einer Verfilmung eines solchen Buches können dieSchauspieler gegen diese alten vertrauten Freunde, dieman im Kopf mit sich herum trägt, bei sich hat, in derRegel nur verlieren. Das ist die Tragik der meistenLiteraturadaptionen für Leinwand und Bildschirm, undich bin, nebenbei bemerkt, schon jetzt höchst gespannt, wie es Tom Tykwer in der Verfilmung des „Parfüms” gelingen wird, dieses alte Problem zu lösen. Alsgrößten GAU der Literaturverfilmung habe ich „DasSchlachtfest von Zürich“ in Erinnerung, als Zanussivon der deutschen Literaturkritik verhauen wurde wegender Verfilmung von „Blaubart“, und Max Frisch ihmnicht helfen konnte.

Ich jedenfalls hatte, als ich Günter Grass´ Erzählung“Unkenrufe” mit höchstem Vergnügen las, eine sehr konkrete Vorstellung der patenten Witwe Alexandra.Und dann kamen Sie, Frau Janda, und sie verkörpertenall die Bilder, die sich bei mir eingestellt hatten.Das war überraschend, aber – und das verdanke ich ihrer Schauspielkunst - da war plötzlich, auf der Leinwand, in dieser Figur noch viel mehr, als was ich gesehen hatte, und was allein Sie, Krystyna Janda, indiesem Film zum Leuchten gebracht haben. Déja vu undgroße Überraschung, als träfe man die „Mona Lisa” imLouvre wieder. Man erkennt das Bekannte, und entdeckt gleichzeitig das Verborgene im Vertrauten. So ging esmanchem bei „Unkenrufe” – Dank an Frau Janda. Ein Stück Weltliteratur geriet durch Sie in die nächsteDimension. Für die Produzenten – auch für die auf der deutschen Seite – Regina Ziegler, war es von Anfang angar keine Frage, wer das spielen sollte. Oder um esbesser zu sagen: Wer das spielen konnte.

Warum ich aus ihrem reichen Filmschaffen gerade diesenFilm ausgewählt habe, lässt sich leicht erklären: Erstens und egoistisch, pardon, weil die Filmstiftung NRWihn gefördert hat und wir alle, Polen und Deutsche,stolz auf diesen Film sein können. Zweitens, weil ergar nicht weit von hier in Köln und Düsseldorf gedrehtwurde und drittens – und das ist dem Anlass angemessender wichtigste Grund – weil bei den Dreharbeiten in vielen europäischen Sprachen gesprochen, gelacht undganz sicher auch – wie an jedem Set auf dieser Welt -gestritten wurde. Der Regisseur sprach Polnisch, Englisch, und ein bisschen Deutsch, Sie Frau Janda unterhielten sich mit ihrem Filmpartner Matthias Habich auf Französisch unddazwischen erklangen immer wieder polnische und deutsche Sätze. Was passt besser zu einer Preisträgerin,die heute für ihre Verdienste um die Integration Europas geehrt wird und schließlich passt es auch ganzhervorragend hier ins vielsprachige Dreiländereck nachAachen.

Bei den Dreharbeiten von Unkenrufe, so erzählen es dieBeteiligten, führte das babylonische rachgemischnicht zu einer die Menschen trennenden Verwirrung,sondern im Gegenteil zur Verständigung aller Beteiligten. So wie sich in Grass´ Erzählung der Kunsthistoriker Reschke aus Bochum und die Restauratorin Piatkowska aus Gdansk zwischen ihren Heimatländern Brücken bauen, so hat auch der Film Brücken gebaut. Nicht nurwegen seines Themas, der deutsch-polnischen, und auchder polnisch-litauischen Verständigung, sondern weilhier Deutsche und Polen gemeinsam an einem großen Zielgearbeitet haben: Dieses Ziel war ein gemeinsamer Film-grenzüberschreitend - und man kann sich – als Film-enthusiast kaum ein schöneres Ziel vorstellen. Das ist europäische Integration ganz konkret im Alltäglichenzwischen Produktionsbüro, Garderobenwagen und Cateringbude. Und damit stehen die Beteiligten mittlerweile ja auch gar nicht mehr so alleine da. Gerade drehtDokumentarfilmer Stanislaw Mucha in Essen seinen ersten Spielfilm „Hope“ nach einem Drehbuch von KrzysztofPiesiewicz. Der Autor hat auch schon die Bücher für Kieslowski geschrieben, mit dem wiederum Sie Frau Janda, wen wundert es, genau wie mit Andrzej Wajda auchschon in wunderbaren Filmen zusammengearbeitet haben.

Und Ende Juni startet „Leben in mir” von der jungenpolnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska in dendeutschen Kinos. Beide Filme sind, genau wie „Unkenrufe”, deutsch-polnische Koproduktionen und ich hoffesehr, dass es davon in Zukunft noch mehr geben wird.Wir werden solche Produktionen jedenfalls unterstützen, denn was mit unserem westlichen Partner Frankreich über die Jahre gelungen ist: Ein freundschaftliche Beziehung ohne gegenseitige Ressentiments zu erreichen, das muss auch das Ziel sein für die deutschpolnischen Beziehungen. Eine Beziehung ohne deutscheWitze über geklaute Autos und ohne polnische Titelseiten mit Hakenkreuzen. Ich bin sehr froh, dass wir aufder letzten Berlinale mit Andrzej Wajda und Noemi Ben-Nathan eine Zusammenarbeit der Hochschulen Warschau,Jerusalem und Köln vereinbaren konnten.

Wir leben nebeneinander als Nachbarn in Europa. Miteiner gemeinsamen Vergangenheit, die man nicht wegdiskutieren kann und es auch gar nicht versuchen sollte,mit einer – und das ist tröstlich und wichtig – gemeinsamen Zukunft. Hier kann die Kultur und hier vor allem, wegen seinergroßen Reichweite, der Film entscheidende Hilfestellungen leisten. In einem Interview mit einer anderengroßen europäischen Schauspielerin, mit Jeanne Moreau,das kürzlich erschienen ist, waren sich Jeanne Moreauund der Interviewer einig, dass ein Film wie Truffauts„Jules und Jim” über eine deutsch-französische Männerfreundschaft und die damit verbundene menage á troistrotz des Verzichtes auf ein Happy End mehr für dasVerständnis und die Sympathien zwischen den beidenVölkern geleistet hat, als manche Politikerrede. Einsolcher Film steht für das deutsch-polnische Verhältnis noch aus und wenn ich bei einer guten Fee einenWunsch frei hätte, so würde ich mir von ihr ganz gewiss wünschen, dass Sie, Frau Janda, in diesem völkerverbindenden Film die Hauptrolle übernehmen.

Denn was wäre das Kino ohne die Frauen? Man könnte sich den Frauen im Film über die Männer nähern und von Regisseuren erzählen, die nur aus dem einen Grund ihren Beruf ergriffen haben, um auf diese Weise jeneschöne Frauen kennen zu lernen, die sich sonst nichtfür sie interessieren würden. Oder man könnte Truffaut zitieren: „Filmemachen ist, schöne Frauen schöne Dingemachen zu lassen.” Aber dieses Zitat ist mittlerweile so häufig verwendet worden, dass es schon viel zustarke Abnutzungserscheinungen hat.

Oder man nähert sich dem Thema über die großen Kinoschauspielerinnen, wie Krystyna Janda. Auch über sieist schon viel zu viel Kluges von vielen klugen Köpfengesagt geworden. Außerdem hat mein Vorgänger bei derFilmstiftung, der jetzige Berlinale-Chef, Dieter Kosslick, den Leinwandgöttinnen in diesem Jahr auf derBerlinale bereits die Retrospektive des Berliner Film-festivals gewidmet. Etwas verfrüht, wie ich finde.
Denn es gibt auch heute noch Leinwandgöttinnen – undeine sitzt hier heute unter uns.

Deswegen will ich am Tag der Ehrung einer großenSchauspielerin nicht nur über Frauen auf der Leinwand,
sondern auch über Frauen im Kino reden. Denn wenn ein Paar noch unschlüssig in der Kinovorschau seiner Lokalzeitung blättert, sich im Internet über das Angebotinformiert, oder noch unentschieden einen Filmpalastbetritt, ist es am Ende doch immer die Frau, die entscheidet, in welchen Film die beiden gehen werden. Daist es an der Kinokasse nicht anders als im wirklichen Leben. Und das ist kein neues Phänomen unserer Zeit,nur ist es heute ein gesellschaftlich akzeptiertes undsoziologisch abgesichertes.

Nicht zuletzt deswegen sind Frauen auch für die gesamte Kinobranche – von den Produzenten bis zu den Filmtheaterbesitzern - so ungemein wichtig.Auch wählen Frauen die Filme, die sie sehen wollen,nach anderen Kriterien aus als Männer und es scheint mir, dass sie dabei das Wesen des Kinos meist vielbesser verstehen als wir. Action jedenfalls hat beiihnen selten eine Chance, es ist das Drama was sie anzieht. Und im egensatz zu dem, was man auf den erstenBlick glauben könnte, sind es ja gar nicht so sehr dieBilder auf der Leinwand, die das Kino in seinem innersten Wesen ausmachen. Natürlich ist es imponierend,wenn eine Brücke mit viel Spektakel in die Luft gejagtwird, ein Stuntman mit einem Motorrad über einen Canyon setzt oder die vielen Landschaften von Neuseeland in „Herr der Ringe” eindrucksvoll inszeniert werden. Das alles ist schön anzuschauen, unterhaltsam, aberdas wirkliche Wesen des Kinos benutzt Bilder nur als Katalysator für etwas viel Wichtigeres: Für Gefühle –und die, das wissen wir alle, können viel brisanter, explosiver und in ihrer Wirkung verheerender sein, alsein ganzer Güterzug voller Dynamit, der auf der Leinwand explodiert. Und hier hege ich eben den Verdacht,dass diese tiefe Kraft des Kinos „Gefühle auf der Leinwand zum Ausdruck zu bringen und beim Betrachterzu erwecken” von den Frauen besser verstanden wird, als von uns Männern. Umso verwunderlicher, nebenbeibemerkt, dass es erst so langsam einer Generation vonFilmkritikerinnen gelingt, die großen Feuilletons zuerobern.

Verwunderlich auch, dass weiterhin die meisten Filmevon Männern gemacht werden. Doch auch da sind Veränderungen absehbar. Es ist erfreulich, dass immer mehrFrauen auch hinter der Kamera stehen und nicht mehr nur die traditionellen Bereiche besetzen, wie Maskeoder Kostüm. Elfi Mikesch etwa wird in diesem Jahr in Köln den deutschen Ehrenkamerapreis erhalten. Das erste Mal, dass diese Auszeichnung an eine Frau geht. Undvon den Filmhochschulen strömen mittlerweile eine ganze Reihe hoch talentierter Regisseurinnen ins Filmgeschäft. Es ist ja nur folgerichtig, dass sie bei ihrerBedeutung fürs Kino langsam auch die Stellen besetzen,ie über die Geschichten, die Inszenierung und dieBilder entscheiden.

Sie, Frau Janda, haben bei eigenen Projekten Regie geführt und ich bin gespannt, was ihre Energie uns danoch bringt. Mutmachend für alle Frauen in künstlerischer Arbeit: Wir schauen auf ein großes Werk, auf sieals die grande dame ihres Landes des europäischen Kinos. Gleichermaßen im Kino, im Fernsehen und – vor allem – im Theater aktiv. Ob Tschechow oder Strindberg,ob „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ oder „Wer hatAngst vor Virginia Woolf“, großes Theater von Shakespear bis Racine. Und eben großes Kino: Im Start mitAndrzej Wajda, der gerade seinen 80. Geburtstag feierte, mit „Der Mann aus Marmor“ bereits 1977 ein großerinternationaler Erfolg. Oder auch mit Istvan Szabos„Mephisto“ (1981). Erfolge dann auf nahezu allen großen Festivals in Europa, 1990 ein Höhepunkt mit dergoldenen Palme als beste Schauspielerin in Bugajskis„Verhör einer Frau“.

Nicht nur die Hohen Priester des Kinos: Millionen von Deutschen, die den Bellheim liebten, haben Frau Jandabewundert, wie sie den 3. Frühling des Patriarchendurchmessen hat – Schauspiel auf dem obersten Level,nicht nur die Sprache, die Mimik – ein Gang, einBlick, eine Haltung – dieser mittleren Rolle gaben sieganz große Kontur.

Ich freue mich jedenfalls sehr, Frau Janda, dass Siein diesem Jahr die Karlsmedaille erhalten, dass nachLord Weidenfeld of Chelsea, Cees Nooteboom, Jan Mojto, Jean-Jaques Annaud und Fritz Pleitgen sie es sind, dieals erste Frau diese Auszeichnung entgegen nimmt. Gerade weil ihre Arbeit, ob etwa in ihrem Film „Verhöreiner Frau” oder eben auch bei „Unkenrufe” immer auchpolitisch war und dieser medienpolitische Preis jaauch mehr eine politische als eine reine Medien-Auszeichnung ist.

Frau Janda, ich gratuliere ihnen herzlich und verneigemich vor einer großen europäischen Schauspielerin, vonder wir uns alle wünschen: wir möchten sie in vielen weiteren Filmen sehen. Dafür schon jetzt im Vorausherzlichen Dank.
w szeregu biegniesz kilka lat,
a potem - jazda w boski sad!
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nat
 
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Dołączył(a): Cz, 22.01.2009 14:19
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Re: syrenka

Postprzez Krystyna Janda Wt, 15.12.2009 21:20

Nie, Syrenka nie chciałabym być, to pewne. Dziekuję i pozdrawiam.
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Krystyna Janda
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Dołączył(a): So, 14.02.2004 11:52
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